Klangmassage einmal anders – Summen
Wir beschäftigen uns hier mit Klängen und ihren Wirkungen auf den Körper. Meist werden dabei Hilfsmitteln eingesetzt, von uns vorzugsweise Stimmgabeln oder Klangschalen.
In den nächsten Wochen wollen wir uns aber einmal mit einer Methode beschäftigen, eine Klangmassage ohne äußere Hilfsmittel durchzuführen. Sie kann aber auch eingesetzt werden, um die Wirkung der Klänge von Stimmgabeln und Klangschalen zu intensivieren. Neugierig geworden?
Es geht um das Summen. Wenn du eine Stimme hast, kannst du summen. Und dieses Summen besitzt ungeahnte Eigenschaften, es ist eine Art instinktive Klangheilung, die in der Kindheit beginnt.
Was kann (bewußtes) Summen alles bewirken?
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Es senkt den Blutdruck und die Herzschlagfrequenz und
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erhöht den Sauerstoffgehalt in den Zellen,
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es verbessert die Lymphzirkulation,
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erhöht den Melatoninspiegel.
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verringert stressbedingte Hormone,
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steigert die Ausschüttung von Endorphinen,
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sorgt für höhere Stickoxidwerte
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und bewirkt die Ausschüttung von Oxytocin
Zusammengefasst eine Verringerung von Stress, eine erhöhte Entspannungsfähigkeit, verbesserter Schlaf, ein gesünderer Körper und Geist.
Wie soll das funktionieren?
Wir können unsere Stimme nutzen, um durch das Summen einen Ton hervorzubringen, der Vibrationen in anderen Teilen unseres Körpers einschwingt. „Einschwingen“ bedeutet, dass die Vibrationen eines Objekts die Vibrationen eines anderen Objektes beeinflussen können. So kann ein Gleichgewichtszustand wiederhergestellt werden.
Die Frage ist natürlich immer: Und? Was hat das mit mir zu tun?
Probiere es aus: Fangen wir ganz einfach an. Ohne Atmen gibt es übrigens kein Summen, deshalb: Bauchatmung ist äußerst hilfreich. Nimm ein paar tiefe Atemzüge (die allein beruhigen schon :) und summe einen Ton. Noch etwas ist dabei wichtig. Summe mit geschlossenem Mund. Denn beim Öffnen des Mundes verringert sich das Gefühl des vibrierenden Klanges. Und um den geht es hier.
Wähle eine für dich angenehme Tonhöhe. Nimm einen tiefen Atemzug und summe in einem monotonen Tonfall, ohne die Tonhöhe zu verändern – So lange, wie es angenehm für dich ist. Nimm wieder ein paar tiefe Atemzüge und summe erneut.
Vielleicht hast du sogar einmal Zeit, dir 15 Minuten zu gönnen – 5 Minuten für das Summen, 5 Minuten für Entspannung und 5 Minuten, um wieder ganz ins Hier und Jetzt zu gelangen. Setze dich an einen ruhigen Ort, an dem du ungestört Töne erzeugen kannst. Nimm langsam ein paar tiefe Atemzüge ins Zwerchfell und beginne dann zu summen. Achte darauf, an welcher Körperstelle du den Klang spürst. Vielleicht spürst du ihn sogar an mehreren Stellen? Nach dem Summen bleibe weitere 5 Minuten sitzen und atme langsam und tief. Spüre in dich hinein. Wie geht es dir jetzt? Vielleicht fühlst du dich gelassener und entspannter. Möglicherweise fühlt sich sogar ein Körperteil, in dem du Beschwerden hattest, besser an. Die letzten 5 Minuten nutze dazu, wieder ganz ins Hier und Jetzt zu kommen.
In einem zweiten Schritt experimentiere (nach dem Muster der obigen Übung) mit verschiedenen Tonhöhen und achte darauf, was sich dabei verändert.
Sei gespannt darauf, was mit dem Summen noch alles möglich ist.
Und noch einmal ein wenig Theorie: „Heilung“ ist nicht alleine abhängig vom „Hilfsmittel“. Untersuchungen zeigten, dass verschiedene Klangheilungssysteme ganz unterschiedliche Frequenzen verwenden und trotzdem die gleichen positiven Effekte zum Beispiel auf ein Organ haben können. Wie kann das sein?
Wir alle kennen den Placeboeffekt: Die Verbesserung nach einer Behandlung, die gar nicht auf eine bestimmte Anwendung zurückzuführen ist, weil diese ja gar nicht stattgefunden hat. Und das, was früher in wissenschaftlichen Studien als lästiger Faktor betrachtet wurde, den es zu umgehen gilt, wird heute ganz anders betrachtet: als ernst zunehmende Zugabe bzw. unterstützender Faktor für eine Behandlung.
Diese wichtige Komponente heißt Intention oder Absicht.. Jonathan Goldmann sagt dazu: „es ist nicht nur die Frequenz des Klangs, die die Wirkung erzielt, es ist auch die Absicht der Person, die die Klänge erzeugt und erhält, die zum Ergebnis führt“ oder auch „Frequenz + Intention = Heilung“.
Wie stark diese Wirkungen sein können, hat Dr. Masaru Emoto, ein japanischer Wissenschaftler, gezeigt. Wasser in Gefäßen, die mit positiven Worten beschriftet waren, zeigte beim Gefrieren schön geometrisch geformte, schneeflockenartige Kristalle. Wasser aus Gläsern mit negativer Beschriftung zeigte nach dem Gefrieren schlammähnliche Strukturen.
Bist du neugierig geworden, wie sich Intention auf das Summen übertragen lässt? In der kommenden Woche werden wir uns mit dieser Frage beschäftigen.
Kommen wir wieder zur Praxis. Wir haben uns damit befasst, wie wichtig Intention für das Ergebnis ist. Erinnerst du dich an den oben gemachten vorschlag? - Gönne dir 15 Minuten für dich selbst: 5 Minuten für das Summen, 5 Minuten für anschließendes Entspannen und 5 Minuten, um wieder ganz ins Hier und Jetzt zu gelangen.
Schließe deine Augen, atme ein paar Mal tief ein (Bauchatmung) und spüre in dich hinein: Wie fühlst du dich gerade? Dann überlege, was für eine Intention du wählen möchtest. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, das Gefühl der Dankbarkeit in den Körper zu schicken. Vielleicht möchtest du aber auch eine Steifheit im Nacken beheben, dann kannst du beim Summen den Klang gezielt auf diesen Bereich des Körpers projizieren. Lass dir Zeit. Wenn du dich nicht entscheiden kannst – am nächsten Tag kannst du eine neue Intention wählen.
Wenn du bereit bist, beginne mit dem Summen. Denke daran, dass du dich wohlfühlst und deine Stimme nicht überstrapaziert. Denke beim Summen daran, dass du ein Ziel hast. Damit überträgst du die Intention. Es kann manchmal auch hilfreich sein, die Tonhöhe zu wechseln. Summe etwa 5 Minuten lang.
Achte in den nächsten 5 Minuten mit geschlossenen Augen auf Veränderungen in deinem Körper. Was hast du alles während dieser Übung gespürt?
Dann öffne die Augen und werde dir deiner Umgebung wieder bewusst. Vielleicht magst du Finger und Zehen ein wenig bewegen. Sobald du dich wieder ganz im Hier und Jetzt fühlst kannst du aufstehen.
Gehe behutsam mit dir um und verlange nicht zu viel auf einmal. Auch ein kleines Kind lernt laufen nicht an einem Tag.
Wenn dich diese Ausführungen über das Summen angesprochen haben und du einen systematischen Einstieg in dieses Thema haben möchtest: Jonathan und Andi Goldmann geben dir in ihrem Buch „Heilsames Summen - Klangmassage für Körper und Seele (Mankau-Verlag) alles, was du dafür brauchst: Von den wissenschaftlichen Grundlagen bis zu einfachen bis fortgeschrittenen Übungen. Es gibt sogar Onlineanleitungen zum Nachhören und Mitsummen (in englischer Sprache).