Musik - die positive Wirkung des Singens

Musik - die positive Wirkung des Singens

Das Singen überaus positive Wirkungen hat, ist eigentlich schon eine Binsenweisheit. Aber wusstet Ihr, wie weit diese positiven Wirkungen gehen können?

Zwei Wissenschaftlerinnen, Betty Bailey und Jane Davidson, haben 2003 in Kanada etwas herausgefunden, was man „Psychotherapie für Wohnsitzlose“ nennen könnte.

Zum Hintergrund: Ein junger Mann der für Wohnsitzlose als Helfer in einer Suppenküche gearbeitet hatte, war so beeindruckt von den Erfahrungen, die er selbst als Jugendlicher beim Chorsingen gemacht hatte. Im Vordergrund stand für ihn die Wirkung auf die Stimmung und das seelische Gleichgewicht. Dies erhoffte er sich auch für die Wohnungslosen und übernahm als Laie die Rolle eines Chorleiters und gründete den „Homeless choir“, dessen Mitglieder zunächst begangen, in U-Bahn-Stationen Weihnachtslieder zu singen und später kleinere Konzerte zu geben. Die Sänger waren Menschen, die auf der Straße lebten, auf Parkbänken schliefen, mit Alkohol- und Drogenproblemen und psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Psychosen zu kämpfen hatten.

Die überraschenden Ergebnisse der Untersuchungen: Berichtet wird von einer deutlichen Abnahme des Suchtverhaltens, Alkohol- und Heroinkonsum hatten nach einigen Jahren gemeinsamen Singens drastisch abgenommen. Es kam zu beachtlichen Verbesserungen der körperlichen und psychischen Gesundheit, zu einem erhöhten Selbstwertgefühl und einem besseren körperlichen Befinden. Noch überraschender waren die sozialen Entwicklungen. Einige Chormitglieder fanden wieder einen festen Wohnsitz und waren stabile soziale Beziehungen eingegangen. Die Forscherinnen kamen zu dem Schluss, dass das Singen im Chor bei Wohnsitzlosen vergleichbar sei mit einer erfolgreichen klinischen Psychotherapie.

Quelle: Bossinger, Wolfgang / Eckle, Raimund (Hrsg.): Schwingung und Gesundheit. Traumzeit – Verlag der Neuen Klangkultur (2, Auflage) 2010
Bild: Gordon Johnson auf Pixabay

 

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